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Mittwoch, 25. August 2010

Ilha Grande Teil 2

Am letzten Tag auf Ilha Grande setzte sich das schlechte Wetter leider fort. Nichtsdestotrotz haben wir uns dazu entschieden zum Strand Lopes Mendes zu laufen, durch den dichten Dschungel, und das noch im Regen, in der Hoffnung, dass die Sonne sich doch zeigen wird:
Die Bucht an denen die meisten Häuschen, Pensionen und Bars stehen, verschwinden in der Flut, das Meer hat sich noch nicht beruhigt, ist unruhig, das Wasser ist gestiegen. Obwohl fast alle im Hostel merkern, sehe ich es gelassen. Die Insel leuchtet im Grün, der Dschungel ruft und Basti und ich entscheiden uns für den Dschungel. Nach einem relativ guten Frühstück (die meisten Hostels bieten Toast, Brötchen, einheimische Früchte, Marmelade, süß eben), machen wir uns auf den Weg und erkunden die Insel zu Fuß, denn am Abend wird es wieder aufs Festland gehen und unsere Reise wird sich fortsetzen. Wir brechen im Regen auf, um die "Lopes Mendes Beach" zu finden, in der Hoffung, dasss das Wetter besser wird. Der Fußmarsch wird ca. drei Stunden durch den Dschungel gehen, vorbei an Traumstränden, praktisch auf die andere Seite der Insel! Davon wissen wir jetzt noch nicht viel! Kurz nach ein paar Metern bin ich mir nicht mehr sicher, ob das die richtige Entscheidung war. Der Regen wird nun stärker, es prasselt von oben, der Boden ist rutschig, ich bin bereits durchnässt und habe keine Erfahrung, in dem, was ich hier tue. Man hat uns noch vor giftigen Schlangen gewarnt. Ich denke nur, ach du Scheiße. Was machen wir hier! Ich habe Respekt vor dem Dschungel, keine Ahnung, was uns hier erwarten wird. Aber eines was ich bzw. wir in den letzten 2-3 Wochen gelernt habe ist: Augen zu und durch, und das machen wir. Ich lasse mir nichts anmerken. Basti geht voran und erklimmt den Weg, die sicheren Schritte, die wir gehen. Es geht über Stock und Stein, Felsen, Schlamm stellen sich in unseren Weg und wir gehen immer weiter den Berg hinauf, vorbei an seltenen Pflanzenarten, Bambus und großen Termitenbergen. Oben auf dem Berg angekommen, überblicken wir die gesamte Insel. Was für eine Schönheit. Der Himmel bricht auf, die Sonne kommt raus und hat den Tag erobert. Der Regen und die dichten Wolken ziehen ab. Es war die richtige Entscheidung! Vor uns liegt noch mehr als eine Stunde entfernt die Lopes Mendes Beach! Plötzlich fällt mir wieder ein, dass wir vielleicht sogar den zweistündigen Pfad wieder zurücklaufen müssen, denn es wird noch nicht klar sein, ob es ein Boot geben wird, was uns mit zurück nimmt und dann der Transfer heute Abend, den wir pünktlich nehmen müssen. Wir gehen das Risiko ein.
Von jetzt an, lohnt sich jeder Schritt, denn wir werden belohnt mit sonnigen Traumstränden und Buchten, glasklarem Wasser, wieder Dschungel, netten Menschen, die sich einfach ihr Häuschen in die Bucht gebaut haben und uns zu einem kleinen Imbiss einladen wollen. Wir sind noch nicht hungrig. Ein schwarzer Hund (Cruzie II) begleitet uns auf dem letzten Weg. Basti zieht sie förmlich an! Der Grund ist aber, dass wir unseren Proviant außen am Rucksack in einer Plastiktüte befestigt haben.
Die letzten 20 Minuten gehen an die Grenze, Berg auf und Berg ab. Langsam merken wir unsere Füße und Beine. Und dann passiert es, Basti fällt! Halb so schlimm. Ein Glück! Weiter gehts! Plötzlich wird aus dem Lehmboden, feiner, weißer Sand. Die Vegetation verändert sich. Wir hören das Donnern der Wellen und nicht weit entfernt schimmert es blau und weiß. Wir sind da und wir sind bis jetzt die einzigen am Strand, bis auf unseren schwarzen Begleiter, der nun hofft ein Stück Käsebrötchen von uns zu bekommen, sowie ein paar Rettungsschwimmer. Das ist das tolle an brasilianischen Stränden, egal wo man ist, es gibt meistens immer mehr als eine Bar, Toiletten und/oder Rettungsschwimmer. Wir ziehen unsere nassen Regenjacken aus, springen in die Fluten und merken sehr schnell, warum die Rettungsschwimmer hier sind. Wir bleiben noch zwei Stunden, dann zieht sich nach und nach der Himmel zu und der Strand füllt sich. Wir brechen auf und schaffen es sogar noch auf ein Boot, das uns und andere Wanderer wieder sicher nach Abraao bringt. Noch bevor wir einsteigen, beginnt es zu regnen. Schade, denke ich, so ein Abschied, aber dann in der Ferne auf See sehen wir plötzlich Wale und Delphine, die uns verabschieden! Nach 45 Minuten haben wir wieder angelegt. Jetzt noch schnell ein paar Lebensmittel aus dem kleinen Supermarkt an der Ecke, ein Souvenir und dann ab ins Hostel, die Rücksäcke holen, dann zur Fähre. Es ist mal wieder Flut am Strand, die Schuhe und Socken werden nass. Wir stehen knöcheltief im Wasser. Scheiße! Keine Chance, wir müssen weiter, mit den Rucksäcken auf dem Rücken, die sich plötzlich viel schwerer anfühlen als sonst. Am Ende haben wir alles geschafft und sitzen mit durchnässten Schuhen und feuchten Sachen auf der Fähre nach Angra dos Reis und haben noch ca. zwei Stunden Busfahrt vor uns. Tja, das ist der Preis, den man zahlt und es gehört zum Reisen dazu! Eigentlich haben wir nicht viel bei und mit uns aber es ist immer noch zu viel! Wieder eine Erkenntnis!

1 Kommentar:

  1. Auweia,nicht hinfallen, mein Grosser.Naja,Ihr hattet wieder Glück mit Allem.
    Danke für den interessanten Bericht.Jetzt seid Ihr beim Tango.
    Na dann ,......da,da,daa,daa...dadadadadadaadaa.....Na Ihr wißt schon! Grüße über den Teich schickt Mutschili

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