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Sonntag, 22. August 2010

Ilha Grande! Teil 1

Ilha Grande ist eine nicht gerade kleine Insel, ungefähr so groß wie Rügen, ca. 2-3 Stunden südlich von Rio. Louiz, der Besitzer des Che Lagarto Copacabana in Rio hat uns auf die Idee gebracht, ein paar Tage auf Ilha Grande zu verbringen bzw. mit ihm das Wochenende zu feiern, denn er würde auch dort sein! Eine kleine Party mit Livemusik, Caipis und Barbecue gemeinsam mit den Insulanern! Das klingt doch toll. Das Wetter?? Wir versuchen es an diesem Wochenende so gut es geht zu ignorieren! Aber erst einmal von Anfang an!

Wir entscheiden uns für etwas mehr Real einen Fahrer zu buchen, der uns direkt zur kleinen Fähre bringt und dann weiter auf die Insel. Nicht ganz ungefährlich, wie wir später erfahren. Auf gleicher Strecke, wurde ein paar Tage später eine Backpackerin an einer Haltestelle niedergeschlagen und ausgeraubt. Sie hatte ebenfalls den Transfer zur Insel gebucht. Bei uns lief aber natürlich wieder alles glatt! Zurück zu Ilha Grande. Die Insel ist nämlich nur mit dem Boot erreichbar. Dort gibt es keine Straßen oder Autos, also ein bisschen Aussteigerinsel, könnte man sagen, auf der die Brasilianer, die es sich leisten können das Wochenende verbringen oder auch Urlaub machen. Wir brauchen mit dem Fahrer eine Weile, bis wir aus Rio raus sind. Der Verkehr ist teuflisch. Und die Favelas reihen sich bis zu zwei Stunden nach Fahrtbeginn aneinander und drücken sich an den Highway. Eine sehr bedrückende Situation und Szenario. Ich mache keine Fotos und denke, so leben Menschen tatsächlich. Sie kommen aus den Dörfern Brasiliens in die Großstadt, wollen ein besseres Leben und bauen sich einfach das Hüttchen mitten an den Hang oder irgendwo hin. (Das dürfen sie. Jeder Brasilianer darf sich irgendwo seine Hüttchen hinbauen und wenn sich nach 5 Jahren kein Besitzer meldet, denn ist das umso besser. Das heißt dann freies Wohnen. In der Stadt ist das noch einfacher! Habe ich gelesen!) Der zweite Stock wird dann das Kinderzimmer und der dritte, wenn Geld da ist, wird das Gästezimmer. Einige Straßenzüge, wenn man diese überhaupt so nennen kann, haben keine Stromspanner, heißt also kein elektrisches Licht, so scheint es jedenfalls. Inzwischen weiß ich aber, dass jede Favela eine Stadt in der Stadt ist mit Elektrizität und fließend Wasser, die ohne Rio gut zu funktionieren scheint. Trotzdem ist das kein Leben, denke ich. Der Fahrer erzählt nur kurz, dass es sogar eine deutsche Favela in Rio gibt. Ob das stimmt? Kann es mir einer von euch sagen??

Rio hat mich gepackt. Ich weiß nicht warum, wahrscheinlich, weil an jeder Ecke alles oder auch nichts passieren kann. Aber Hauptsache: „Tudo bem!“ Daumen hoch, das machen wir seit dem nur noch bei allem und bei jedem!

Im Wagen auf dem Weg nach Ilha Grande sind ebenfalls zwei Jungs, ein Tunesier und ein Norweger. Wir tauschen uns aus, wer was macht, wer wo schon war, was man in Südamerika nicht sehen muss und was unbedingt noch sehenswert ist. Nach ca. drei Stunden, eine davon direkt an der Küste der entlang, der Costa Verde, kommen wir in einem kleinen Örtchen an. Hier warten wir auf das Boot, das uns nach Ilha Grande rüberbringen soll. Wir trinken eine Dose Guaraná und warten. Dann ist es soweit. Das Boot legt an, der Fahrer fährt noch direkt an den Steg, wo das Boot ablegen wird und verabschiedet sich. Später werden wir mit ihm auf der kleinen Samstagsparty feiern. Wir steigen aufs Boot und fahren die nächsten 45 Minuten auf dem Atlantik in Richtung Insel. Das Wasser ist klar und Basti hängt die ganze Fahrt über Deck und sieht sogar eine kleine Wasserschildkröte. Nach einer Weile haben wir Land in Sicht. Es raucht, die Sonne geht schon unter und die Insel liegt direkt vor uns. Eine Pirateninsel mit dem Örtchen Abraao, das sich da vor uns auftut, dahinter der dichte Dschungel, den wir zwei Tage später durchwandern werden. Übrigens, es gibt keine festen Straßen in Abraao, nur Strand und Sandwege. Wir legen mit dem Boot direkt am Hostel an und werden das Gefühl nicht los, das die Insel uns in den Bann zieht. Es ist hier wunderschön. Am Ende der Welt und alles geht ein wenig langsamer. Wir checken ein in ein 8-10 Bett Zimmer, was sich Basti und ich mit anderen jungen Leuten teilen werden, hauptsächlich Mädels (die meisten aus Great Britain). Basti freut sich! Wird ok sein, denken wir für die nächsten drei Nächte, es wird aber auch das letzte Mal sein, hoffen wir. Wir schmeißen förmlich unsere Rücksäcke in die Ecke und machen uns auf an den fast hauseigenen Strand, baden und genießen den Sonnenuntergang. Ich fühle mich glücklich, frei und angekommen. Hier möchte ich bleiben, innehalten, den Moment genießen hier zu sein und tue es intensiv. Nur ich. Das ist der letzte schöne Tag auf Ilha Grande, den wir haben werden. Die folgenden Tage sind stark verregnet und kalt. Wir machen das Beste draus. Am darauffolgenden Tag bleiben wir im Hostel, schauen uns Abraao an. Am dritten Tag fahren wir raus aufs Meer und schnorcheln, bei knapp 20 Grad und lassen uns mit dem Boot und anderen netten Leuten an den Stränden der Insel lang schippern. Das Wetter wird sich leider nicht groß ändern! ... Teil 2 folgt in Kürze.


2 Kommentare:

  1. Bom dia, ihr Süßen!
    Nach der gestrigen aufregenden skype-Video-Konferenz mit euch, haben wir heute euren neuesten Bericht gelesen. Klingt ja toll, nur mit dem Wetter hatet ihr offensichtlich ein wenig Pech :o((. War ja auch auf den Fotos zu sehen, Basti mit Regenjacke und so. Und schickt ihr uns ein paar von den Bananen, die da noch so grün an den Pflanzen hängen(hihi)?
    Wenn wir euch gestern richtig verstanden haben, seid ihr heute Argentina gereist. Wir hoffen, es hat alles gut geklappt :o))!
    Wir hoffen, dass ihr zu Jenny's Geburtstag ein schönes Quartier in Buenos Aires haben werdet. Wir werden versuchen, euch zu skypen! Seid ganz lieb gegrüßt, eure Dinkis

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  2. Halo,meine Lieben,ich wußte gar nicht,dass Ihr Cruzy mitgenommen habt? Und im Hunderestaurant ward` Ihr auch. Naja , nach dem Hundestrand von Warnemünde habt Ihr ja Übung.Prima.Die Fotoeindrücke sind grandios.Mein Südamerikafeeling erwacht.
    Lasst Euch bitte von keinem Biest beissen !Bis ganz bald mit meinen besten Wünschen Eure Mutschili

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